Unsere grosse Reise

Die Aufzeichnungen sollen für uns eine Reiseerinnerung sein und gleichzeitig auch unseren Familie / Freunden Einblicke in das Erlebte geben.

Zimbabwe – Die Häuser aus Stein

09. März 2022

Nach Zimbabwe kommen wir von Mosambik bei Mutare. Sofort sieht man dass dieses Land einst bessere Zeiten gesehen hat. Die Einreise war zuerst wegen der Covid-19 Situation ungewiss. Wir haben zur Sicherheit noch einen Kontakt im Immigration Ministerium eingeschaltet. Der schrieb zurück: You can come !

Zuerst jedoch im neuen Land zurechtfinden. Die Geldsituation ist reichlich kompliziert, wir kommen aber an die Simbabwe Dollar was wesentlich billiger ist als in US$ zu bezahlen.


Am Hillside Golf Club werden wir von Kevin Woodward sehr freundlich empfangen. Er macht uns mit vielen Dingen hier vertraut und hilft uns wo er kann. Wir dürfen auf einer grossen Wiese mit Stromanschluss und Wasser campieren und das für 10 USD für alles.

Nun gilt es aber einen Geburtstag zu feiern. Wir suchen in der Umgebung um dies gebührend zu begehen. Im La Rochelle Country Club werden wir fündig. Die Grenzstadt Penhalonga beherbergt eines der bestgehüteten Geheimnisse Simbabwes: La Rochelle, eine magische Mischung aus Märchenschloss und französischem Schloss, reich an Geschichte und Schönheit!

Auch wenn dieser Ort zum längeren Verweilen einlädt, wir müssen nun weiter und unser nächstes grösseres Ziel ist der Gonarezhou-Nationalpark.

Abschied von Kevin Woodward, er hat uns viel geholfen – Vielen Dank für Alles.

Unterwegs stossen wir auch die Birchenough Bridge. Durch die Überquerung des Sabi-Flusses ermöglichte die Brücke den Bewohnern der östlichen Bezirke den Zugang zu den zentralen Bezirken Simbabwes. Die Birchenough Bridge überquert den Sabi River mit einem einzigen Bogen, der sich bis zu 280 Fuß über den Fluss erhebt und 329 Meter (1.080 Fuß) lang ist, die drittlängste Spannweite der Welt im Jahr 1936 nach der Sydney Harbour Bridge und der Bayonne Bridge bei New York. Das müssen wir uns ansehen.

In den Gonarezhou-Nationalpark zu fahren macht heute keinen Sinn mehr da die Tagesgebühren (ca. U$ 100/ Nacht) sehr hoch sind. So suchen wir uns, nicht weit vom Eingang ein Wild-Camp.

Am Morgen treffen wir nur einen jungen Burschen der seine Ziegen bei uns vorbei treibt, ansonsten hatten wir es sehr ruhig. Nun wollen wir den Nationalpark erkunden.
Der Gonarezhou-Nationalpark ist nach dem Hwange-Nationalpark der zweitgrößte Nationalpark Simbabwes. Zusammen mit dem Kruger-Nationalpark Südafrikas und dem Limpopo-Nationalpark in Mosambik sowie einigen kleineren Schutzgebieten bildet er den Länder übergreifenden Great Limpopo Transfrontier Park. Gonarezhou bedeutet Ort vieler Elefanten.

Das Wetter hat gehalten und wir sehen viele Elefanten, Gazellen, Wasserböcke und vorallem eine unglaublich schöne Landschaft. Die Tierwelt im Park leidet stark unter der fortdauernden Wilderei und viele Tiere verhalten sich auch entsprechend scheu.
In einer Flussbiegung an den Chilojo Cliffs schlagen wir unser Lager auf. Es gibt nur eine Longdrop Toilet aber einen wunderbaren Sonnenuntergang. Entgegen Berichten anderer Reisender sehen wir am Campplatz keinerlei Tiere. Es ist Regenzeit und vielleicht nicht gerade ideal.
Am nächsten Morgen hat sich leichter Regen eingestellt und es ist etwas Neblig. So Beschliessen wir eine Runde durch den Park zu fahren abseits der Hauptpiste.

Unser zweites Camp im Gonarezhou-Nationalpark, Chipinda Pools, ist besser ausgestattet und wir sind froh einen Unterstand bei Regen zu haben.

Den ganzen Vormittag regnet es und wir haben keine Eile rasch wegzukommen. So machen wir am Nachmittag nur ca, 70 km zum Hippo Valley Country Club. Wir besorgen uns noch Simbabwe Dollar, was wesentlich günstiger ist als mit U$ zu bezahlen und geniessen das Restaurant. Für ein paar U$ erhält man einen ganzen Sack Scheine.

Der ehemalige Country Club ist völlig heruntergekommen – muss einst eine schöne Anlage gewesen sein.

Unser Weg führt uns weiter nordwärts zum archäologischen Highlight Great Zimbabwe. Groß-Simbabwe hatte in seiner Blütephase vom 11. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bis zu 18.000 Einwohner, wurde von den Monarchen Simbabwes als königlicher Palast genutzt und war das politische Machtzentrum. Die Ruinen von Groß-Simbabwe – einer uralten Legende zufolge (welche inzwischen widerlegt ist) die Hauptstadt der Königin von Saba – sind ein einzigartiges Zeugnis der Shona zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert. Die Stadt, die eine Fläche von fast 80 ha umfasst, war ein wichtiger Handelsplatz und erlangte seit dem Mittelalter Bekanntheit. Heute ist es als UNESCO Welterbe gelistet.

Im frühen 16. Jahrhundert verbreiteten sich in ganz Europa Gerüchte über eine geheimnisvolle, verlassene Festung mit gigantischen Mauern im afrikanischen Dschungel. Umgeben von Goldminen und auf einem 900 Meter hohen Hügel gelegen, galt die Stadt als Gipfel einer einzigartigen afrikanischen Zivilisation, die mit fernen asiatischen Ländern, darunter China und Persien, Handel getrieben hatte. Es hieß, Groß-Simbabwe sei eine afrikanische Nachbildung des Palastes der Königin von Saba in Jerusalem. Die Idee wurde von dem deutschen Entdecker Karl Mauch gefördert, der 1871 dort war und sich weigerte zu glauben, dass indigene Afrikaner ein so umfangreiches Netzwerk von Denkmälern hätten errichten können. Leider wurden diese Orte von den sogenannten Entdeckern total geplündert und mehr zerstört als die Zeit es getan hat.

Rekonstruktion – So mag es einst hier ausgesehen haben.

Heute sind die Ruinen von Groß-Simbabwe eine Hülle der verlassenen Stadt, auf die Kapitän Pegado stieß – nicht zuletzt aufgrund der hektischen Plünderung des Ortes um die Wende des 20. Jahrhunderts durch europäische Schatzsucher.

Zwei Tage erkundeten wir diese imposanten Ruinen. Nun fahren wir weiter nach Bulawayo und finden dort in Burk’s Paradies einen guten Camp in der Nähe der Stadt.

In die Stadt können wir Taxi nehmen ist nicht so weit. Leider ist das Wetter auch nicht das Beste.
Nach einem Rasttag wollen wir den Matobo National Park südlich von Bulawayo besuchen.

Der Camp „World View“ ist knapp ausserhalb des Parks mit fantastischen Ausblicken.

Die legendären Matobo Hills sind ein Gebirgszug südlich der Stadt Bulawayo. Sie liegen im Matobo Nationalpark und stehen seit 2003 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Der Matobo Nationalpark wurde bereits 1926 gegründet und ist damit der älteste Park in Simbabwe.

Da die Camps im Park sehr teuer sind suchen wir etwas direkt an der Grenze und finden in der World View Campsite beim Farmhouse eine tolle Möglichkeit. Das Anwesen ist so gross dass sich ein ganztägiger Gamedrive lohnt.

Matabeleland, ist eine traditionelle Region im Südwesten Simbabwes, die hauptsächlich vom Bantu-Volk der Ndebele bewohnt wird.

Matabeleland besteht hauptsächlich aus Savanne (tropisches Grasland) mit bewaldeten Savannen im Nordwesten der Stadt Bulawayo.

Zurück in Bulawayo müssen wir noch zur Toyota Garage, ein paar Kleinigkeiten reparieren. Stabilisator ist locker und an der Tür ist was zu schweissen.

Wir fahren weiter in Richtung des Hwange Nationalparks und finden auch da einen bezahlbaren Camp in der Ivory Lodge, das Tuskers Camp.
Das Camp liegt in Sichtweite eines Wasserloches und wir können die Tiere beoachten.

In unserer bisherigen Reise durch Afrika haben wir sehr viele Wildtiere gesehen und beobachten können. Leider waren nie Wildhunde „Painted Dogs“ dabei. Nun sind wir in der Nähe eines Conservations Centers und wollen die Gelegenheit nutzen.

Die Bedrohungen sind vielfältig. Der Verlust von hochwertigem Lebensraum und die Wilderei sind die größten Probleme. Wenn wir nichts gegen diese Bedrohungen unternehmen, werden die Wildhunde noch zu unseren Lebzeiten aussterben.

In unserer weiteren Route wollen wir in einen sehr abgelegenen Teil Simbabwe’s fahren. Entlang des Lake Kariba nach Norden. Die Die legendäre Karoi-Binga Road. Der Kariba Stausee ist einer der grössten Stauseen der Erde und ein wahres Meer zwischen Sambia und Simbabwe. Zum Glück haben wir einen Long-Range-Tank denn unterwegs gibt’s keine Möglichkeit zum Tanken und die Strecke ist ca. 700 km lang.
Unser erster Stop ist die Maabwe Bay Campsite. Also wir vor dem Tor ankommen und hupen rührt sich nicht. Auch kein Telefonempfang in dieser Ecke. Also versuchen wir zurückzufahren bis wir wieder Telefonempfang haben. Wir erreichen die Besitzerin des Camps und sie wird uns öffnen – Glück gehabt es ist schon später Nachmittag. Wir geniessen die 2 Tage und machen Spaziergänge.

Auf der Weiterfahrt kommen wir am Ort Binga vorbei, der zum fischen bekannt ist. Bis hierher ist die Strasse durchaus brauchbar. Aber nach Binga wird sie richtig schlecht.
Auf unserem Weg kommen wir am Chinzeria National Park vorbei. Ruhe, raue, naturbelassene Landschaften und die tiefen Schluchten des Zambezi Escarpments machen den Chizarira Nationalpark zu einem der ursprünglichsten und schönsten Gebieten Simbabwes. Wir entdecken einen tollen Campplatz, den wir aber noch erreichen müssen.

Am nächsten Tag geht’s weiter dem Lake Kariba entlang vorbei am Matusadona National Park. Als der Tag zu ende geht finden wir einen Campplatz bei einem aufgegebenen Resort. Sehr schön gelegen aber seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet. Umso erstaunlicher ist es, dass ein alter Mann unter einem Baum sitzt und die Campinggebühr einkassieren will. Wir gönnen im die U$ 10, hier kommt selten wer vorbei. Das Camp liegt nahe einer Flussbiegung und in der Nacht hören wir wie das ganze Dorf auf der anderen Seite laut schreit und Lärm macht. Was ist da los?
Im nachhinein hören wir dass Elefanten auf die Felder vorgedrungen sind und die Leute versucht haben diese zu vertreiben bevor die Ernte zerstört ist.

Nun endlich erreichen wir Karoi, die nächste grössere Ortschaft und können am Mart einkaufen.

Wir sind noch früh genug dran und beschliessen den Sambesi zu erreichen. Auf der Hauptstrasse kommen wir nun schneller vorwärts und erreichen das Camp Jecha Point noch bei Tageslicht.

Abendstimmung am Sambesi

Von hier aus planen wir den Besuch des Mana-Pool National Parks. Mana bedeutet in der Sprache der Shona „vier“, aufgrund der vier großen, auch in der Trockenzeit mit Wasser gefüllten Wasserbecken des Sambesi. Zu jeder Regenzeit verwandelt sich die Flutebene des Sambesi in eine Seenlandschaft, die in der Trockenzeit wieder austrocknet. In dieser Ebene stehen vereinzelt Dörfer, die Muzarabani, deren Menschen mit Hirse einen kärglichen Landbau betreiben.
Der National Park soll eines der wildreichsten Gebiete in Zimbabwe sein. Wir sind aber nun in der Regenzeit und es ist nicht die idealste Zeit.

Wir planen eine Nacht im Nyamepi Camp, nahe bei Headquarter und dann noch eine Nacht im berühmten Chitake Springs.


Die Zufahrt gestaltet sich dann auch etwas schwierig, da vergangene Unwetter die Piste und besonders die Brücken stark in Mitleidenschaft gezogen haben.

Während der Regenzeit bewegen sich die meisten Säugetiere weg vom Flussufer hin zu den Steilhängen und kehren ab  April wieder zurück zum Ufer, wenn das hügelige Buschland zu trocken geworden ist.

Die Preise welche der Park, nun in der Nebensaison verlangt ist wirklich übertrieben. U$ 100 /Person/Nacht. Deshalb beschränken wir uns auf 2 Nächte.
Im Nyamepi Camp sind die Toiletten unbrauchbar und total verdreckt. Es sind jede Menge Paviane dort anzutreffen. Ansonsten gibt es keine Einrichtungen. Die Nacht ist begleitet vom Grunzen der Hippos.

Der nächste Tag startet mit einem Gamedrive, zuerst entlang des Flusses dann durch das Hinterland. Wir sehen einige Tiere aber nichts aussergewöhnliches.

Am späteren Nachmittags machen wir uns auf die Fahrt nach Chitake Springs. Dort soll ein Wild-Camp inmitten des Löwengebietes sein und besonders schön – mal sehen.

Auf dem Weg nach Chitake Springs / Zimbabwe’s Hidden Gem

Wir sind navigationamässig sehr gut ausgerüstet und können Angaben in verschiedenen Systemen angleichen. Wir finden auch die Einfahrt und die erste Flussquerung. Aber das Hidden Gem scheint sehr hidden zu sein, denn plötzlich sehen wir nur noch Busch, wo wir weiter sollten.

Nach über 1 Stunde am suchen nach einem Durchstich enden wir immer wieder durch dichtes Gebüsch an einem Steilabbruch zu einem Fluss.
Wir beschliessen an der freien Fläche etwas weiter hinten zu campieren.

Es geht nicht lange da kommt ein Jeep mit einer Gruppe Antiwilderer angefahren und fragt was wir hier machen – na übernachten, was sonst – das sei hier nicht erlaubt.
Wir erklären dass wir einen den Chitake Springs 2 gebucht haben. Darauf verweist er uns auf die Fahrspur wo wir schon waren – da gings zum Camp. Ich lade die Ranger ein mir das zu zeigen. Wir gehen zu Fuss die Spur weiter und enden dort wo wir schon gesucht haben. Die Ranger wussten auch nicht weiter und rufen über Funk das Headoffice an und erklären die Situation. Alsbald fahren sie weiter.

Wir richten uns für die Nacht ein und stellen unsere Stühle zwischen die geöffnete Rücktüre, da wir immer wieder einen Löwen hören. Es ist ein schöner Sonnenuntergang – für U$100.

Als es schon stockdunkel ist rauscht ein weiterer Geländewagen an. Es entsteigt der Chef vom Office samt Helfer. Warum wir nicht am Camp Shitake 2 wären. Bitte zeigen uns wo es lang geht. Er fährt mit dem Geländewagen die Spur hinunter wo wir schon lange vorher waren, kommt zurück und drückt sein Bedauern aus – da geht es nicht durch. Er entschuldigt sich ein paarmal – aber die Bitte den Camppreis zurückzuerstatten kann er nicht nachkommen- Höchstens wenn wir ein andermal wiederkommen.

Also das ist das berühmte Shitake Camp. Wir gehen bald zu Bett und hören immer wieder den Löwen – morgen wollen wir ihn suchen.

Die Nacht war ruhig. Auch wenn Wildtiere ums Auto waren so war nichts zu hören. Am nächsten Morgen packen wir zeitig und wollen den Löwen suchen gehen. Gut 1 km weiter entdecken wir ihn dann.

Wir beobachten ihn eine Weile aber er scheint faul und zufrieden zu sein. Also machen wir uns auf den Weg aus dem Park.

Wir fahren langsam und beobachten das Umfeld. Da entdecken wir verschiedene Tiere.

Auf der Ausfallpiste sehen wir wie sich vor dem Auto was in den Busch bewegt. Eine Löwin versteckt sich in einem Busch an der Strasse. Wir halten an, nichts zu sehen. Dann setzen wir das Auto 10 Meter zurück und warten.

Gegend Abend erreichen wir wieder den Sambesi bei Chirundu. Diesmal suchen wir nach einem Camp das uns empfohlen worden ist. Nach einigem Suchen finden wir die „Tiger Safari Lodge“. Wir können direkt am Fluss unser Lager aufstellen – und das gratis. Dafür essen wir im Restaurant. Wir werden sehr freundlich aufgenommen.

09. April 2022

Wir verlassen nun Simbabwe und überqueren den Sambesi bei Chirundu nach Sambia.

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