Unsere grosse Reise

Die Aufzeichnungen sollen für uns eine Reiseerinnerung sein und gleichzeitig auch unseren Familie / Freunden Einblicke in das Erlebte geben.

Sambia – Das Herz Afrikas Teil 1

09. April 2022

Wir überqueren den Sambesi und sind in Sambia, dem früheren Nordrhodesien. Sambia war in der Kolonialzeit stark in britischer Hand. Erst 1964 konnte sich das Land unabhängig machen. Trotz einer verhältnismäßig stabilen Politik und vielen Bodenschätzen macht das Land wirtschaftlich einen Spagat zwischen Moderne und Entwicklungsland. Im Jahr 1851 erreichte der schottische Missionar und Afrikaforscher David Livingstone das heutige Sambia. Er entdeckte auch als erster Europäer 1855 die Victoria-Fälle. 1888 erhielt Cecil Rhodes, der Begründer der British South African Company (BSAC), Schürfrechte von lokalen Herrschern. Rhodes wurde 1890 schließlich ein Gebiet übereignet, das der britischen Regierung unterstand und nach ihm benannt wurde: So entstand Rhodesien, in das auch Sambia integriert wurde.

Unsere Route durch Sambia.

Unser Ziel ist Lusaka, m herauszufinden ob hier ein guter Platz zum Unterstellen unseres Landcruisers ist. Wir haben Lukasa, eine Lodge die von Holländern betrieben wird im Auge.

Am spätnachmittag erreichen wir Lusaka. Der Grenzübertritt ist, gemessen an afrikanischen Verhältnissen, in Ordnung. Jedoch muss ein Tag eingeplant werden wo nicht mehr viel Platz hat.

Wir verbringen 10 Tage in der super ausgestatteten Lodge und geniessen die Annehmlichkeiten und die freundliche Aufnahme von Geke & Harry.
Die Zeit ist auch gefüllt mit einem Besuch beim Mechaniker. Bei Dan Wyllie finden wir einen kompetenten Landcruiser Kenner.

Zu guter Letzt ist die Lösung für unsere Blattfedern, ein neuer Satz TJM Suspension verstärkt durch 2 Blätter aus unserem alten Satz um die erforderliche Auflastung zu erhalten.

Nun stehen die Osterfeiertage bevor und wir beschliessen noch nicht weiterzufahren, da um diese Zeit die meisten guten Campplätze ausgebucht sind und viel zu viel Los ist. So geniessen wir das beschauliche Campleben im Lukasa.

Auch wir feiern Ostern

Auch ein besonderes Festmahl steht am Programm.

19. April 2022

Nun wird es wieder Zeit um etwas von Sambia zu erkunden und wir entschliessen uns es mit dem Kafue Nationalpark zu versuchen, obwohl es noch etwas früh ist und ein durchkommen zu den Liuwa Plains unwahrscheinlich ist.
Aber zuerst müssen wir durch Lusaka fahren, was sich als ein spezielles Abenteuer erweist.

Eine Erleichterung als wir die Stadt verlassen und ins Kafue Gebiet kommen. Im Roy’s Camp finden wir einen schönen Camp Platz.

Wir sind alleine im ganzen Camp und beschliessen 3 Nächte zu bleiben und die Ruhe zu geniessen.

Unser Ziel ist durch den Kafue NP in die Liuwa Plains zu fahren wo die Lonzi leben. Leider sind wir noch zu früh und die Regenzeit ist noch nicht vorüber. Durch einen Kontakt mit einer Lodge ergahren wir dass die Tracks noch nicht befahren werden können. Das Gebiet ist berüchtigt für die Black-Cotton-Soil uns gefährlich in der Regenzeit. Uns gelüstet es nicht nach einer Schlammschlacht mit unserem Landcruiser. Darum wenden wir uns dem südlichen Teil zu.
Das nächste Ziel ist Itezhi Tezhi der Hauptort im südlichen Kafue Gebiet. Im Chibila Camp etwas südlich der Ortschaft finden wir einen tollen Platz. Von Bred & Ruth werden wir ganz toll betreut und wir fühlen uns rundum wohl.

Nach fast einer Woche bei Bred & Ruth wollen wir doch noch in den Kafue National Park fahren und hatten eine Empfehlung, das Kasabushi Camp. Dazu fahren wir unterhalb des Stausees über den Dam und folgen der Piste bis diese gegen Norden abbiegt. Wir sehen ein paar Elefanten, Springböcke etc. Für etwas Abwechslung sorgt unser Landcruiser. Als wir von der Hauptpiste zu einem Loop abzweigen und nach 200 Meter feststellen dass es zu sumpfig ist, will ich umdrehen und würge dabei den Motor ab. An sich nicht tragisch, aber diesmal springt er einfach nicht mehr an. Wir sind ratlos und nun von der Hauptpiste weg mitten im National Park wo zu dieser Zeit kauf Leute sind. Ich laufe zur Hauptpiste und baue mit Steinen einen Wegweiser zu unserer Position um allfällige Autos auf uns aufmerksam zu machen. Dann geht es wieder zurück zum Auto. Auf dem Weg vernehme ich entfernt ein Motorengeräusch und laufe in diese Richtung. Nach einer Weile ist ein Safarifahrzeug zu erkennen. Ich winke und rufe was geht. Sie hören mich – zum Glück.
Es ist ein Safari-Landcruiser mit Touristen von der Kaingu Safari Lodge auf der anderen Seite des Flusses. Der Fahrer kann nicht helfen, aber er gibt in der Lodge per Funk Bescheid. Nach einer ganzen Weile kommt tatsächlich ein Fahrzeug zu unserer Position. Es ist Gil von der Kaingu Safari Lodge. Ich schildere ihm was passiert ist und er weis sofort (warum ist mir ein Rätsel) was los ist. Er erzählt dass er bei seinem Landcruiser das gleiche vor ein paar Tagen hatte. Ein Kontakt am Starterkabel ist korrodiert (hohe Luftfeuchtigkeit) und deshalb überhitzt, jetzt zündet der Motor nicht mehr. Er überbrückt die Stelle und unser Landcruiser läuft auf Anhieb – wir sind so froh. Wir bedanken uns vielmals bei Gil, Geld will er nicht. Er fährt uns noch ein Stück voraus und winkt uns zu. Da hatten wir wirklich Glück!

Nun sind es nur noch ein paar Kilometer zu unserem Ziel der Kasabushi Lodge wo wir die Nacht verbringen.
Wir versuchen noch die Tsetsefliegen die uns schon eine Weile begleiten loszuwerden bevor wir ins Camp abbiegen. Wir sind alleine und nach einer Weile kommt auch ein Caretaker der uns einweist. Nicht Saison hier.

Wir bleiben nur eine Nacht hier. Das Camp ist an einer Flussbiegung, ganz schön gelegen. Wir campen unter grossen Bäumen am Fluss. Das Camp kostet das 5-fache (U$50) als im Chibila Camp zuzüglich der National Park Gebühren. Tiere sind nicht viele zu sehen. Also kein Grund länger zu bleiben.

Wir fühlen uns hier sehr wohl und beschliessen noch eine Weile zu bleiben, zumal Brad & Ruth fantastische Gastgeber sind.

Inzwischen ist es schon Mai geworden und wir haben beschlossen unseren Landcruiser nach einem Jahre reisen in Lusaka unterzustellen und einem Heimurlaub anzutreten. Wir sind etwas reisemüde geworden und freuen uns auf eine Abwechslung in der Heimat. Es geht zurück nach Lusaka ins Lukasa Camp.

Ein paar Tage verbringen wir noch mit Auto putzen, alles waschen und kleineren Instandhaltungen. Dann bringt uns Harry zu unserem Flug von Lusaka nach Zürich.

Share This:

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

© 2023 Unsere grosse Reise

Thema von Anders Norén