Unsere grosse Reise

Die Aufzeichnungen sollen für uns eine Reiseerinnerung sein und gleichzeitig auch unseren Familie / Freunden Einblicke in das Erlebte geben.

Australien – The Red Center

14. August 2019
Nach dem Norden wollten wir nun ins Herz des „roten Kontinents“.

Route durch das Red-Center

Nach einer weiteren Übernachtung in Tennant Creek, ist es nicht weit am Stuart Highway, zu den Delvil Marbels.
Die Devils Marbles – oder Karlu Karlu, wie sie von den einheimischen Warumungu-Ureinwohnern genannt werden – sind eine Sammlung von riesigen, roten, abgerundeten Granitblöcken die ursprünglich rechteckig waren.
In den folgenden Millionen von Jahren hat die Erosion das getan, was sie immer tut: Sie hat die Ränder abgetragen. Die enormen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht helfen um schichtenweise den Stein abzusprengen ähnlich den Schalen einer Zwiebel.
In der Mythologie der Aborigines sind die Devils Marbles die Eier der Regenbogenschlange, und viele „traumhafte“ Geschichten und Traditionen der Aborigines der Warumungu, Kaytetye und Alyawarre sind mit diesem Gebiet verbunden. Es hat eine tiefe spirituelle Bedeutung für Männer und Frauen.

Der Besucherandrang an diesem Platz ist ernorm und wenn man etwas später kommt ist am Campground alles besetzt. Die meisten Leute sind jedoch direkt beim Campground. Verschiedene Pfade führen zu etwas weiter entfernten Steinkugeln. Dort sind wir alleine und können dieses Naturphänomen in aller Ruhe geniessen.

Unser Weg führt uns nach Alice Springs, jedoch wollen wir nicht am Stuart Highway dorthin, was die einfachste Möglichkeit ist, sondern im Bogen östlich durch die East MacDonell Ranges. Hier folgend wir dem Binn’s Track einer meist Off-Road Route die durch die Mitte Australiens führt und auf der man an sehr abgelegene Orte kommt.

Am Binns Track
Ein grosser Comet ist noch in Betrieb.

Wir erreichen bald den Iytwelepenty – oder Davenport Ranges National Park. Ein wenig bekannter und darum um so faszinierender Nationalpark. Keine touristische Infrastruktur, dafür unberührte Natur in einer Mischung von trockener Wüste und üppiger Vegetation auf Grund der versteckten Wasserlöcher. Zudem auch eine schöne 4WD Strecke.

Dieser versteckte Nationalpark im Herzen des Northern Territory steckt voller belebter Wasserlöcher, reicher Kulturgeschichte und Vögel in Trockengebieten.
 Whistleduck Creek
Die Devenport Ranges

Das größte und beeindruckendste Wasserloch ist das Wasserloch der Alten Polizeistation, das die Alyawarre Thethew nennen. Das Gebiet trägt eine dunkle Geschichte. Als die Viehzüchter in den frühen 1890er Jahren das erste Mal mit Viehmassen in den Ebenen am Ufer der Frew ankamen, trieben sie die Ureinwohner von den Wasserlöchern weg, die sie jahrtausendelang unterhalten hatten. Sie wollten nicht, dass Aborigines das Wasser trinken, denn das war für sie und ihr Vieh“. Die Spannungen nahmen zu, der Manager der nahe gelegenen Elkedra-Station wurde aufgespießt, mit einem Bumerang und einem Tomahawk getroffen, und die Repressalien auf beiden Seiten waren heftig, bis Elkedra- und Frew-Viehstationen 1896 aufgegeben wurden. Die weiße Siedlung kehrte mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zurück, um Wolfram für die Rüstung abzubauen. Um die Friedens- und Patrouillengebiete zu erhalten, wurde ein Polizist für einige Jahre abgestellt. Infolge der zusätzlichen Sicherheit kehrten die Pastoralisten bald zurück. Die zerfallenen Überreste des Häuschens des Polizisten und des Gehöfts der Station Frew River liegen jetzt an einem Ufer des herrlichen, tiefen Wasserlochs.

Old Police Station Waterhole.

Wir schlagen unser Lager am Rand des Wasserloches auf und geniessen einen herrlichen Abend.

Die Sonne beendet ihren Tag …
… und der Mond geht auf.

Am nächsten Tag führt uns die Fahrt in das alte Minengebiet Hatches Creek.

 Das historische Bergbauzentrum Hatches Creek wird wieder in Betrieb genommen.

Hatches Creek ist ein großes historisches Bergbauzentrum für hochgradiges Wolfram, in dem zwischen 1915 und 1957 Bergbau betrieben wurde. Nach einem äußerst erfolgreichen Erstbohrprogramm im November 2016 wurde Ende Juli 2017 eine weitere RC-Bohrkampagne gestartet. 

Station Track to Murray Downs
Den Tag beschliessen wir in einem Bushcamp an der Weggabelung zur Elkedrastation.

Am folgenden Tag ist unser Weg eine tiefrote Sandpiste meist über Stationgebiet.

Vorbei an einigen Autowracks und wir erreichen Mac und Rose Chalmers Naturschutzgebiet (Tower Rock).

Mac und Rose Chalmers Conservation Reserve

Der Platz überwältigt uns in seiner Schönheit und Abgelegenheit. Wir sind die Einzigen weit und breit. Das Camp ist ideal und umgeben von Felsformationen.

Blick vom Tower Rock Blick vom Tower Rock
Blick vom Tower Rock
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Auch mit einer (Bush-) Toilette konnte das Camp aufwarten.

Am Abend versuchten wir den überwältigenden Sternenhimmel einzufangen.

Die Sonne schickt die letzten Strahlen.
Die Sterne werden immer mehr …
… die Erde dreht sich auch nachts.

Wir verbringen hier zwei unvergessliche Tage in der Weite des australischen Outbacks – ganz für uns alleine.

Unsere Route folgend, überqueren wir die Hart-Range und machen einen Halt in Atitjere einer Aborigines Community. Die Gegend war früher bekannt als Hart Range und als erstes von Italienern bewohnt, welche in den Mica Glimmerminen des Mount Palmer arbeiteten. Neben Glimmer das in der Kosmetikindustrie Verwendung findet, sind auch grössere Granatvorkommen in der Harts Range welche auch noch aktuell ausgebeutet werden.

Nach dem wir die Harts Range auf einer steinigen Piste überquert haben gelangen wir zu unserem Tagesziel, Hale River Homestead im Old Ambalindum. Ambalindum wurde 1906 besiedelt und war das Zuhause von Frederick Cavenagh, der zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern Assayer (Erzprüfer) bei Arltunga Government Works war. Als Friedrich das Tal zum ersten Mal überblickte, war er inspiriert, einen Treffpunkt für die frühen Siedler zu schaffen, die nach Arltunga reisten, um ihnen Wasser, Fleisch und Gemüse zu verkaufen. Dinge, die in diesem unversöhnlichen Land zu der Zeit nur schwer zu bekommen waren.

Old Ambalindum Homestead.

Wir gönnten uns hier einen Ruhetag ohne Fahren und hatten die Möglichkeit mit einem freundlichen Pärchen vom Camp eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt zu machen.

Ambalindum Station
Ausflug auf einen nahen Hügel

Nach 2 ruhigen Tagen im Camp machen wir uns wieder auf die Route des Binn’s Tracks. Nur ein paar Kilometer weiter finden wir die alte Goldgräberstadt Arltunga.
Arltunga wurde 1887 aus einem Goldrausch geboren. Es war offiziell die erste Stadt in Zentralaustralien und hier lebten einst bis zu 300 Menschen.

Zum Ende des Tages beschliessen wir zum Ruby Gap zu fahren, einem abgelegenen und schwer zugänglichen Canyon. Der seinen Namen von vermeindlichen Rubinfunden hat, welche sich aber als Granaten herausgestellt haben.
Unser Nachtlager schlagen wir vor dem letzten Stück zur eigentlichen Schlucht auf.

Am nächsten Tag geht es dann über eine ziemlich anspruchsvolle Offroadpiste weiter.

Die Ruby Gap Gorge erleben wir als die schönste Gorge in Central Australien. Vielleicht weil wir alles in Ruhe ohne Touristen-spektakel erleben konnten.

Dem Binn’s Track weiter folgend erreichen wir das Ross River Resort, wo wir einen kleinen Halt machen.

Gleich in der Nähe befindet sich der N’Dhala Gorge Nature Park. Es ist vor allem wegen Tausender indigener Felszeichnungen von Bedeutung. Es wird angenommen, dass die 6.000 Steinschnitzereien in zwei getrennten Perioden entstanden sind, die erste vor ungefähr zehntausend Jahren und die zweite vor ungefähr dreitausend Jahren.

Zum Übernachten wollen wir in den Trephina Gorge Nature Park, wo wir auch einen sehr schönen Campground finden.

Unterwegs kommen wir am grössten Ghost Gum (Eukalyptusbaum) Australiens vorbei.

Als wir am Platz in der Trephina Gorge das Auto abstellen bemerke ich dass Flüssigkeit vorne auf den Boden rinnt. Nach näherer Untersuchung stellt sich heraus dass der Kühler an mehreren Stellen leck ist und zusätzlich Öl aus dem vorderen Differential tropft. Schöne Bescherung …

Mit diesem Problem wollen wir uns aber erst morgen beschäftigen und geniessen den schönen Sonnenuntergang mit einem Spaziergang auf den Hügeln.

25. August 2019
Bis nach Alice Springs sind es ca. 80 km. Wir hoffen dass wir mit dem kaputten Kühler noch bis dahin kommen und nehmen auch genug Wasser mit damit wir den Kühler nachfüllen können. Sehr vorsichtig fahren wir los und haben dabei immer die Temperaturanzeige des Kühlwassers im Blick. Aber erstaunlicherweise geht es ganz gut. Den kleinen Abstecher zum Emily and Jessie Gaps Nature Park hilft uns auch den Motor wieder abzukühlen. Dieser Felsdurchbruch des Flusses (wenn er Wasser führt) ist in der Geschichte der Aborigines, den Menschen im Central Arrernte ein heiliger Platz, an dem auch heute noch Versammlungen stattfinden.

Gegend Abend beziehen wir am Caravanpark in Alice Springs Quartier. Am nächsten Tag stellen wir fest dass Landsleute von uns ebenfalls hier campen. Ein Schweizer und ein Österreichisches Pärchen. Jürg und Tanja mit ihrem Pepita einem 6×6 Duro aus der Schweiz und die Weltumsegler Hannes und Sabine aus Österreich.

Die kommenden Abende verbringen wir mit interessanten Erzählungen, denn jeder hat viel auf der Reise erlebt.

Von Jürg erhalten wir den Tip mit einem jungen Mechaniker Kontakt aufzunehmen wegen der anstehenden Reparaturen. Dies erweist sich als Glücksgriff, den die meisten Werkstätten haben lange Wartezeiten. Unser Auto wird nach einem Anruf sofort in Augenschein genommen.

Die Diagnose:
Kühler muss neu rein
Batterie ist hinüber – schon wieder.
Neue Lichtmaschine, denn die alte könnte der Grund sein warum immer wieder die Batterien den Geist aufgeben.
Vakuumpumpe des Lenkkraftverstärkers leckt und muss ersetzt werden.
Lagermuffen des Stabilisators sind zum tauschen. Obwohl gerade in Melbourne ersetzt.
Unser Mechaniker ist wirklich sehr gut und organisiert auch die Teile sofort.

Wir nutzen die Tage um uns in Alice Springs etwas umzusehen.

Gerade richtig zum Muscle-Car Treffen in Alice.

Am Abend hatten wir noch das Glück ein Drag-Race zu sehen. Unglaublich was hier an Gummi verheizt wird. Modifizierte Autos mit bis zu über 1500 HP.

Automotive hat in Australien einen enormen Stellenwert. Dies ist nicht zuletzt den enormen Distanzen geschuldet. So ist es auch nicht weit zur National Road Transport Hall of Fame. Wirklich sehenswert.

Am Geländer des Road Transport Museums finden wir einen Camp.

Ein Interessanter Film über die Entwicklung von Alice Springs der nicht nur die touristische Lobeshymnen zeigt.

Von Alice Springs aus erkunden wir nun auf unserer weiteren Etappe die West MacDonell Ranges. Dieser Teil ist mehr mit kommerziellem Tourismus gesegnet.

Route durch die West McDonnell Ranges zum Uluru und via Boggy-Hole-Hermannsburg zurück nach Alice Springs.

Der besondere Reiz der West McDonnell Ranges liegt darin, dass der West-Ost verlaufende Gebirgszug immer wieder durch Flussdurchbrüche in Nord-Süd Richtung gekennzeichnet ist.

Bei unserer erste Übernachtung Hugh River sind wir ganz alleine. Ein herrliches Gefühl den Morgen zu geniessen ohne jegliche Hektik und dem Vogelgezwitscher beim Kaffee zuzuhören.

Unser nächster Halt ist am Ellery Creek. Das spektakuläre Wasserloch wird von den West MacDonnell Ranges (Tjoritja) gespeist und ist von hohen roten Klippen und dem sandigen Ellery Creek umgeben.

Massive Überschwemmungen haben über Jahrtausende ein Wasserloch geformt, das als geologisch wichtiger Ort gilt.

Bei den Aborigines ist Ellery Big Hole als Udepata bekannt. Da hier dauerhaft Wasser zu finden ist, gilt es für den Aranda-Stamm als wichtiger Treffpunkt auf den Fisch- und Honigameisen-Traumpfaden.

Auf dem 3 Kilometer langen Dolomite Walk bestaunen wir die umliegenden geologischen Formationen.

Entlang des Bergzuges gelangen wir zur Ormiston Gorges. Die Ormiston-Schlucht ist einer der beliebtesten und am meisten fotografierten Orte im Roten Zentrum. Es ist auf Postkarten und in Gemälden zu finden, und wenn noch das Licht stimmt, ist es ein atemberaubendes Erlebnis.

Nicht all zuweit, gleich neben der Strasse finden wir einen weiteren heiligen Platz der Aborigines. Den Ochre Pit, wo seit Jahrtausenden die Ockerfarbe zur Körperbemalung für Zeremonien gewonnen wird.

 Ocker war schon immer ein wichtiger Bestandteil der Kultur der Aborigines und ein wichtiger Bestandteil des Alltags.
Für medizinische Zwecke kann roter Ocker mit Fett gemischt und als Salbe aufgetragen werden, um Magenprobleme zu lindern, wenn er mit Eukalyptusblättern gemischt wird. Weißer Ocker wurde als magischer Zauber verwendet. Wenn er mit Wasser gemischt und aus dem Mund geblasen wird, wird angenommen, dass er die Hitze der Sonne oder die Kraft des Windes verringert.
Waffen wurden mit Ocker bemalt, um den Erfolg der Jagd zu steigern. Es schützte auch die Holzwaffen vor Termiten.

Nicht weit entfernt ist die bekannte Glen-Helen-Gorge. Hier durchbricht der Finke River das Felsmassiv und bildet eine Schlucht mit permanentem Wasserloch.

Ganz in der Nähe befindet sich die Glen Helen Lodge, eine ehemalige Farm. Dadurch sind auch ziemlich viele Touristen, teils mit Bussen hier. Zum Übernachten ist es uns zu hektisch und wir beschliessen zum abseits gelegenen Red-Banks-Gorge-Camp zu fahren.

Den nächsten Tag nützen wir für eine Wanderung in die Schlucht.

Da die West McDonell Ranges touristisch sehr gut erschlossen sind, gibt es nicht allzu viele Highlights die noch im Verborgenen liegen. Eine davon ist die Roma Gorge. Vielleicht auch deshalb, da sie nur mit Allradfahrzeugen abseits der Hauptstrasse zu erreichen ist. Nur fünf Kilometer von der Abzweigung zur Red-Bank-Schlucht vom Namatjira Drive entfernt befindet sich ein fast verstecktes Schild zur Roma-Schlucht, das auf den meisten Karten nicht zu finden ist. Die Abzweigung ist leicht zu übersehen, da sie sich auf einem Damm über einem Bachbett befindet.

Die Abzweigung zur Roma Schlucht.


Die Roma-Schlucht befindet sich am Ende einer 8,5 km langen Fahrt über den Goyder Pass auf einem sandigen und steinigen, trockenen Bachbett. Es ist erstaunlich, einige der besten Felszeichnungen – Petroglyphen – in Zentralaustralien sind hier zu finden. 

Wir verweilen lange in dieser schönen Umgebung und begegnen niemanden. Dieser Platz hat wahrlich etwas besonderes.

Zebrafinken zu hunderten in den Büschen nahe am Wasserloch.
Zebrafinken
Taeniopygia guttata castanotis

Da es nun schon später Nachmittag ist, entschliessen wir uns bei der Rückfahrt uns im trockenen Bachbett zwischen Eukalyptus einen Übernachtungsplatz zu suchen.

Wir geniessen die letzten Sonnenstrahlen und lauschen den Vögeln.

7. September 2019

Wir folgen dem Mereenie Loop Road und erreichen den Meteoritenkrater Gosses Bluff. Die Piste ist nun nicht mehr asphaltiert aber gut befahrbar. Da diese Route über verschiedene Gebiete der Aborigines führt ist ein Permit notwendig, das wir uns schon in Alice besorgt haben.

Der Gosses-Bluff-Krater entstand durch den Einschlag eines Kometen vor etwa 142,5 Millionen Jahren während der Unterkreide. Von dem Krater, welcher ursprünglich einen Durchmesser von rund 22 Kilometer hatte, ist heute in Folge von Erosion kaum noch etwas zu erkennen. Übriggeblieben ist nur der 152 Meter hohe Zentralberg mit 4,83 Kilometern Durchmesser. Dieser Zentralberg wird gelegentlich mit dem ursprünglichen Krater verwechselt, da er in der Mitte eine größere Senke aufweist. (Wikipedia)

Unser nächstes grosses Ziel ist der Kings Canyon, einer der touristischen Highlights Australiens. Da aber der Camp direkt beim Canyon ziemlich teuer ist beschliessen wir etwas vorher an einer Klippe dem Ginty’s Lookout ein Wild-Camp zu beziehen.

Am nächsten Morgen starten wir direkt zum Kings Canyon.
Der Canyon besteht aus imposanten, teilweise über 100 Meter hohen Felswänden, deren Farben von Rot und Gelb bis Weiß reichen. Durch die Felsschlucht zieht sich der temporär wasserführende Kings Creek, der an seinem Ende ein immer feuchtes Wasserloch formt. Dieses Billabong ist beinahe komplett von hohen Felswänden umgeben, die Schatten spenden und so ein Mikroklima schaffen, in dem viele grüne Pflanzen wachsen und ihm so den Namen Garden of Eden verschafften. Der Canyon ist von einem Plateau umgeben, das von Domes und anderen interessanten Felsformationen geprägt ist.

Der Kings Canyon Rim Walk ist ein Rundweg, der in drei bis vier Stunden um den Canyon herumführt. Der 6 Kilometer lange Weg beginnt mit einem steilen Anstieg, anschließend führt er auf einer relativ ebenen Strecke zwischen den Domes des umgebenden Plateaus entlang. Auf halbem Weg führen Treppen den Canyon hinab, wo eine Brücke die Schlucht überspannt. Nach der Überquerung kann ein optionaler Abstecher zum Garden of Eden unternommen werden. Der Hauptweg führt anschließend wieder durch das Plateau, bevor er relativ seicht zum Parkplatz hinabführt. Wir haben uns den ganzen Tag Zeit genommen und es sehr genossen. Es ist einfach grandios.
Als wir zurückkommen ist es schon spät und uns bleibt nichts anders übrig als am Camp für $40 zu übernachten.

Am nächsten Morgen setzen wir die Fahrt fort und erreichen den Mt. Conner. Mount Conner ist ein Tafelberg in Australien, in der Sprache der Aborigines trägt er den Namen Attila oder auch Artilla. Er erreicht eine Höhe von 300 m über dem Boden bzw. 859 m über dem Meeresspiegel. Sein Alter wird auf ca. 700 Millionen Jahre geschätzt. Da der gesamte Berg „privat property“ von Curtins Springs ist können wir nicht näher kommen.

Er wurde von William Gosse 1873 nach M. L. Conner, einem südaustralischen Politiker, der viele der ersten Siedler in Australien unterstützte, benannt. 

Einen gratis Übernachtungsplatz finden wir bei der Station Curtin Springs.

Curtin Springs ist eine 416.400 Hektar große Rinderfarm mit Roadhouse im australischen Northern Territory. Sie liegt 85 Kilometer östlich von Yulara am Lasseter Highway, der Haupt-Zugangsstraße zum Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark.

Nun ist es bis zum berühmten Uluru nicht mehr weit und wir beschliessen, bevor wir uns in den Touristenrummel stürzen den Uluru anders zu begrüssen. Wir suchen einen Track der uns von der Hauptstrasse weg bringt.

Den Rest des Tages benützen wir um einen Eindruck des imposanten Berges zu erhalten und umrunden diesen.

Gegend abends suchen wir uns einen Platz mit der Sonne im Rücken um den Sonnenuntergang am Uluru zu geniessen.

Uluru glüht im Abendrot

Zum Glück finden wir noch am Overflow des Yulara Camps einen Platz zum Übernachten. Der Campingplatz ist voll.
Den nächsten Tag wollen wir zu Fuss um den Berg wandern. Der 10,6km lange Uluru Base Walk führt um den gesamten Berg herum. Hierbei passiert man verschiedene Höhlen und Felsmalereien.

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Wirklich schockierend war der Besteigungswahnsinn durch hauptsächlich asiatische Touristen. Es war der vorletzte Tag an dem die Besteigung des Uluru noch erlaubt war. Seit den 80er-Jahren bitten die lokalen Ureinwohner die jährlich rund 300 000 Besucher, den Berg nicht zu besteigen – aus Respekt vor alten Traditionen. Für die Mitglieder des Stammes der Anangu ist der Berg ein Heiligtum. Nur speziell initiierte Männer dürfen hochklettern – und auch das nur zu ganz besonderen Gelegenheiten. Viele natürliche Formationen am Felsen sind strikt tabu. Höhlen etwa, in die Frauen zum Gebären gingen oder Jungen zur Beschneidung. Diese Stellen dürfen auch von Touristen nicht fotografiert werden. Im vergangenen Jahr hatte der Aufsichtsrat des Uluru-Kata-Tjuta-Nationalparks beschlossen, ab Oktober 2019 den Aufstieg zu verbieten – nach jahrzehntelangem Widerstand der mächtigen Tourismusindustrie.

Wir haben von einer Besteigung abgesehen. Viel besser bekommt man einen Eindruck davon bei der Umrundung am Base Walk.

Dabei kommen wir auch an die Erinnerungstafeln der ca. 40 tödlich Verunglückten vorbei.


Am Abend gönnen wir uns ein Abendessen- das Sounds of Silence. In einer Düne mit Blick auf den Uluru wird ein Abendessen zelebriert und anschliessend die Möglichkeit Sterne durch ein Fernrohr zu beobachten.

Ein toller Abschluss für diesen tollen Ort den wir on vollen Zügen genossen haben.
Natürlich darf dann auch ein Besuch der Olgas, in der Sprache der Aborigines Kata Tjuta genannt nicht fehlen.

Sie bestehen aus insgesamt 36 markant aussehenden, kuppelförmigen Bergen, von denen der Mount Olga mit 546m (1066m über dem Meeresspiegel) der höchste ist.

Der wohl bekannteste Wanderweg führt durch das sogenannte Valley of the Winds. Geht man den gesamten, fast 7,5km langen Pfad, so wird man mit spektakulären Wüstenlandschaften, und beeindruckenden Felsformationen belohnt.

Valley of the Winds

Nach 3 wunderschönen Tagen am Uluru und Kata Tjuta starten wir um auf einer anderen Route nach Alice Springs zurückzufahren.

Zurück nach Alice Springs

Zum Übernachten wählen wir ein Bush-Camp nicht weit von Yulara. Dabei benützen wir die Gelegenheit unsere Gasflasche zufüllen. Wir müssen von der australischen Flasche in unsere umfüllen. Unsere europäische Gasflasche kann bzw. will niemand füllen.

Volle Gasflasche oben – leere unten und warten. So füllen wir unserer Gasflasche auf.

Bald verlassen wir den asphaltierten Highway und finden uns wieder auf den roten Pisten.

Wo wir auf den Finke River stossen finden wir einen tollen Platz zum Übernachten. Wir sind das einzige Auto auf der ganzen Strecke.

Von hier an beginnt die eigentliche Finke Gorge mit dem Boggy Hole Track.

Wie alle Flüsse in Zentralaustralien ist der Finke trocken, aber etwas Besonderes, da er das älteste, unveränderte Flussbett der Welt ist. 
Es erodiert seit 60 Millionen Jahren im gleichen Verlauf. 

Entlang des Flussbettes befindet sich gelegentlich ein Wasserloch, das eine Oase schafft. Boggy Hole ist ein solches Wasserloch. 
Dort finden wir das ‚Herz des Outbacks‘

Am Nachmittag erreichen wir Hermannsburg. Hermannsburg ist eine im Juni 1877 gegründete Missionsstation der lutherischen Kirche von Südaustralien, in der lange Zeit evangelische Pastoren aus Deutschland tätig waren. Bei den Aborigines stießen sie zunächst auf Angst und Ablehnung, doch bald brachten sich beide Seiten gegenseitig ihre Sprachen bei. Die Missionare wollten die Aborigines bewegen, ihren traditionellen Lebensstil aufzugeben. Das gelang nicht immer. Erst 1982 wurde das Missionsland an die Aborigines aus der Region zurückgegeben.

Geblieben sind die Missionskirche und andere Gebäude aus der Zeit der deutschen Pastoren.

Was wäre Hermannsburg ohne den Maler Albert Namatjira. Er verwendete als erster Aborigines Maler die westliche Aquarelltechnik und feierte damit internationale Erfolge.

Albert Namatjiras Gemälde vom Berg Hermannsburg

Glücklich wurde der Maler in seinen letzten Lebensjahren nicht mehr. 1957 erhielten er und seine Frau das Privileg, australische Staatsbürger zu werden. Doch schon bald kam er mit dem Gesetz in Konflikt, weil er verbotenerweise Alkohol für andere Aborigines besorgt hatte. Namatjira musste zwei Monate ins Gefängnis, richtig erholt hat er sich davon nie mehr – 1959 starb er.

Im Missionscafe gab es aber hervorragenden deutschen Apfelstrudel und Kaffee. So gestärkt konnten wir den weiteren Teil unserer Strecke ins Palm Valley in Angriff nehmen. In dem Tal im Finke-Gorge-Nationalpark, das nur mit Allradfahrzeugen über eine 16 Kilometer lange Piste südlich von Hermannsburg zu erreichen ist, befindet sich die letzte Population der Marienpalme (Livistona mariae).

14. September 2019

Zurück in Alice Springs nutzen wir die Zeit um kleinere Reparaturen (Schalter am Kompressor, Stabilisator fixieren) zu erledigen und genügend Einkäufe zu machen.
Für die nächsten 3 Wochen gibt es nichts mehr. Wir haben vor die Simpson Desert auf der schwierigen aber extrem schönen Madigan Line zu befahren.
Hier geht es zum Abschnitt der Madigan Line. 19.-26. September 2019.

27. September 2019 Birdsville Track

In Birdsville ist nicht viel los. Nur ein paar Autos. Am Camp treffen wir treffen einen Motorradfahrer aus Bosnien mit dem wir uns unterhalten. Er will sie Simpson Desert mit einem Begleitfahrzeug, das ihm Ausrüstung mitnimmt, durchqueren.
Am Morgen verabschieden wir uns und starten südwärts auf den Birdsville Track.

Der Birdsville Track

Der Birdsville Track ist eine Ikone unter den australischen Outback-Routen. Diese 517 km lange unbefestigte Straße von Birdsville nach Marree oder in die andere Richtung führt durch raues Outback-Land. Der Birdsville Track wurde in den 1860er Jahren gegründet. Er war einst die Hauptviehtriebroute, um Rinder aus Zentral-Queensland zur Eisenbahn in Marree zu bringen. Dementsprechend ranken sich Mythen und Geschichten um diese Route.
Wir finden die Route als sehr eintönig und wenig interessant. Die Piste ist grösstenteils Wellblech und mit grossen Steinen, den Gibbers, durchsetzt welche eine schlechte Bodenhaftung verursachen.

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Nicht weit hinter Birdsville bemerken wir ein Vibrieren des Autos und können es uns nicht erklären. Bei einer Rast an der Abzweigung zur Rigg Route wird das Auto kontrolliert wir die Vorderachse, finden aber nichts.

Hier ist der südliche Zugang zur Simpson Desert.

Die vielen artesischen Bohrungen, die von den afghanischen Kameltreibern gebohrt wurden um die Tiere zu versorgen, sind jedoch immer noch funktionsfähig und schaffen Gebiete mit Wüstenoasen, die auch die Vogelwelt anziehen.

Die Vibration am Auto wird immer schlimmer. Mehr als ca. 60 km/h geht nicht. Nach einiger zeit bleiben wir stehen um das genau anzusehen.

Woher kommen die Vibrationen am Auto

Der Schreck ist gross. Die Verschraubung der Kardanwelle am hinteren Differenzial hat sich gelöst. Von den 4 Schrauben fehlen 3 und die letzte ist lose und ganz verbogen. Nicht zum vorstellen was passiert wäre wenn die Kardanwelle während der Fahrt abfällt.
Es drängt, den die Sonne geht gerade unter und wir sitzen hier fest.
Zum Glück finden wir in der Ersatzteilkiste Schrauben die wir provisorisch einsetzen können um die Mungerannie Station zu erreichen.

Hoffentlich haltend die Ersatzschrauben
Schon im Dunklen erreichen wir die Mungerannie Station.

In der Station frage ich noch nach einem Mechaniker – negativ. Ziemlich erledigt trinken wir noch ein Bier und schlafen am Camping der Station.

Am nächsten Morgen tauschen wir die Schrauben am Kardan durch etwas stärkere die ich noch gefunden habe und hoffen damit bis nach Marree über 200 km zu kommen.

Am Birdsville track nach Marree
Wir haben Marree – ehemals Hergott Springs – erreicht und hoffen hier auf einen Mechaniker.

Als ich Dorfladen nach einem Mechaniker frage, werden wir enttäuscht. Da fragt mich ein Mann daneben was wir brauchen. Als ich ihm das erklärt habe, meint er – nein gibt es hier nicht – aber ich soll ihm folgen. Also mit dem Auto hinterher ein paar Meter die Strasse hinunter. Er biegt in einen Hof indem ein paar alte Autos stehen. Darunter auch ein HZJ78. Er meint ich solle mal unter das Auto sehen, wenn ich was brauchen kann soll ich es nehmen. Ohhh, super also sofort runter. Ich sehe dass 3 der 4 Bolzenschrauben original sind, eine ist auch schon ersetzt. Nachdem ich die Schrauben ausgebaut habe, tauche ich wieder auf und frage: How much? $ 50 war die Antwort – ok – der Preis ist angemessen, aber wir sind froh überhaupt eine Lösung zu haben.

Als Übernachtungsmöglichkeit finden wir beim Marree Hotel, wo man uns sogar kostenlos stehen lässt.

Den nächsten Morgen lassen wir uns Zeit und sehen uns den Ort an.

Es wird Zeit weiterzufahren, es wartet nun der Oodnadatta Track mit über 400 km.

Der Oodnadatta Track

Diese Strecke ist eine traditionelle Handelsroute der indigenen Stämme entlang derer sich eine Reihe von Quellen befinden, die aus dem Großen Artesischen Becken gespeist werden.

Dem Verlauf der Handelsroute folgte der Entdecker John McDouall Stuart auf seiner dritten Expedition 1859 nach Darwin.

Nur ca. 50 km westlich von Marree sind schon von weitem einige der riesigen Skulpturen des Mutonia Sculpture Parks bei Alberrie Creek zu erkennen. Eine willkommene Abwechslung und Unterbrechung in diese Eintönigkeit.

Unser Zwischenziel ist der Lake Eyre. Der Lake Eyre ist bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen er gefüllt ist, der größte See und mit 17 m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt Australiens. Seine größte Ausdehnung kann 9690 km² betragen. Der Salzsee ist der Mittelpunkt des ausgedehnten Lake Eyre Basins. Wir haben erfahren dass dieses Jahr nach dem Zyklon im Norden Wasser bekommt, das kommt alle 10 Jahre vor und so wollen wir es nicht verpassen.
Für den Zugang von Marree aus sind wir schon etwas spät und so beschliessen wir zum weiter oben gelegenen Zugang zur Halligan Bay zu gelangen. Am Weg dorthin kommen wir am Gedenkstein von Caroline Grossmüller vorbei, eine österreichische Medizinstudentin, die den im Schlamm des Lake Eyre festgefahren Wagen verlassen hatte und nach 30 km zu Fuss an Erschöpfung und Hitze umgekommen ist. Ein Beispiel wie das Outback gnadenlos sein kann.

Gegen Abend erreichen wir das Camp an der Halligan Bay. Zu unserer Enttäuschung hat sich auch hier das Wasser auch schon zurückgezogen und lässt sich nur mehr in der Ferne erahnen.
Es sind nur 2-3 andere Autos noch da und wir finden einen passablen Platz für das Camp.

Wir beschliessen noch eine weitere Nacht zu bleiben, zumal sich der Wind gelegt hat und es recht angenehm ist.
Bei einem Spaziergang in Richtung Wasser, müssen wir feststellen dass sich der Boden sehr schnell in einen Salzsumpf verwandelt und wir besser umkehren.

01. Oktober 2019
Tags darauf nehmen wir Abschied vom Lake Eyre und fahren durch eine fast absurd anmutende Mondlandschaft zurück auf den Oodnatatta Track wo wir bald die 10 Seelengemeinde Williamscreek erreichen.

Nun sollten wir bald den Ort Oonadatta erreichen und die Fahrt scheint endlos zu sein. Für etwas Abwechslung besuchen wir eine alte stehengebliebene Eisenbahnbrücke der alten Ghan Linie.

Wir finden einen Platz am Camp des Roadhouses und geniessen die Ruhe. Rashida kocht wie immer sehr fein.
Obwohl der Oodnadatta Track noch nach Marla weiterführt, biegen wir am nächsten Morgen nach Südwest ab – in Richtung Coober Pedy.

Doch wir wählen nicht den schnellsten Weg, sondern fahren über die Arckaringa Station um den Sonnenuntergang in der Painted Desert zu geniessen. Die Wellblechpiste macht uns sehr zu schaffen, dennoch erreichen wir die Station noch im Tageslicht.

Die Painted Desert ist ein uralter Binnenseeboden, in dem die Hügel durch Regen, Wetter und Erosion entstanden sind. Die Hänge und Formen umfassen viele verschiedene Farben und Schattierungen von Orange, Braun, Rot, Gelb und Weiß, und es ist der farbige Schiefer auf den Hügeln, von denen der Name „Painted Desert“ stammt. Die verschiedenen Formen entstehen, wenn die obersten Bodenschichten austrocknen und abfallen, um die schönen satten Farben darunter freizulegen.  

Besonders beeindruckend sind die Aussichten am späten Nachmittag, die in den Sonnenuntergang führen. Die Farben Dunkelrot, Braun, Orange, Gelb und Weiß verschmelzen miteinander.

Wir sind von der eindrucksvollen Natur begeistert und beschliessen den schönen Tag im Camp der Station.

Tags darauf geht über die staubigen Pisten weiter in Richtung Coober Pedy. Vorher wartet aber ein weiters Highlight auf uns.
Der Kanku-Breakaways Naturschutzpark.

Der Park erhielt den Namen “ The Breakaways „, weil die Mesas und niedrigen Hügel aus der Ferne erscheinen, als ob sie von der höheren Ebene der Böschung „weggebrochen“ wären.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Coober Pedy und bald sehen wir immer mehr Erdhügel die von den Opalminen her rühren.

Ganz in der Nähe der „Old Timers Mine“ gibt es ein Areal zum Übernachten – sogar gratis wenn die alte Mine besichtigt wird. Das lassen wir uns nicht entgehen.

Die Oldtimer-Mine ist eine Attraktion wie keine andere und bietet einen faszinierenden Einblick in die legendäre Outback-Stadt Coober Pedy, ihre weltberühmte Opal-Bergbauindustrie und ihre farbenfrohen Menschen. Die umfangreichen Interpretationsausstellungen, historischen Erinnerungsstücke und die beiden unterirdischen Bereiche der Mine, die genau wie in den 1920er und 70er Jahren eingerichtet wurden, ermöglichen es auf unterhaltsame, interaktive und informative Weise die Geschichte und die einzigartige Kultur von Coober Pedy kennenzulernen. Darüber hinaus trägt die unterirdische Lage der Oldtimer-Mine in einer authentischen stillgelegten Mine erheblich zum kulturellen Erlebnis bei und gibt einen echten Eindruck davon, wie das Leben in Coober Pedy im Untergrund lebt und arbeitet.

Nach dem Erlebnis in der alten Mine wollen wir auch einige der vielen unterirdischen Kirchen besuchen.

Beim Einkaufen kommen wir mit einem älteren Mann ins Gespräch. Es stellt sich heraus dass er ein alter Miner ist und ursprünglich aus Kroatien stammt. Er gibt uns viele Einblicke in das Leben hier und erzählt uns auch über seine Erfahrungen als Opalsucher. Viele Jahre des Misserfolgs, bis endlich doch ein grosser Fund gelungen ist. Unser Eindruck ist dass die Opalsuche wie eine Sucht ist von der nicht mehr zu lassen ist, ganz egal wieviel gefunden wird. Von ihm erhalten wir auch den Tipp unsere Abende im griechischen und italienischen Miners Club zu verbringen.

Fantastisches BBQ im griechischen Miners Club.

Nach 3 Tagen in Coober Pedy wird es Zeit aufzubrechen. Zunächst folgen wir dem Stuart Highway in Richtung Süden.

Am Stuart Highway

Dann verlassen wir die Schnellstrasse bei Glendambo um über den Goog’s Track nach Ceduna, die Abkürzung zur Küste zu nehmen.

Eine gute Beschreibung des Goog’s Track haben wir im 4×4 Magazin gefunden, Jedoch in Richtung Süd nach Nord. Wir sind in der Gegenrichtung unterwegs.

Nach Tarcoola biegt der Track gegen Süden ab und wir verlassen die gut ausgebaute Piste.

Die Trans-Australian Railway wurde 1915 durch Tarcoola gebaut und 1980 wurde sie zu einer Kreuzungsstation, als die Adelaide-Darwin-Bahn von Tarcoola nach Alice Springs abzweigte. Die Verbindung von Alice Springs nach Darwin wurde schließlich 2004 fertiggestellt. Die Stadt ist heute fast vollständig verlassen, mit Ausnahme von vorübergehenden Eisenbahnwartungspersonal und geologischen Explorationsteams. Die ursprünglichen Tarcoola Goldfelder sind seit langem geschlossen. Allerdings gibt es jetzt neue Explorationen für Mineralien in der weiteren Umgebung, einschließlich der Challenger Mine.

Wir erreichen gerade noch das Camp am Mount Finke und müssen uns bemühen einen windgeschützten Platz zu finden.

Der Wind lies in der Nacht nach und es war angenehmer als gedacht und wir freuten uns schon wieder auf die Dünenfahrt.

Wir haben bisher keine anderen Autos getroffen. Am Salzsee sahen wir das erste Auto bei der Rast. Bald darauf war das Denton Family Memorial erreicht. Goog’s Track, der ursprüngliche Name war Goog’s Road, geht auf die Mitte der 1970er Jahre zurück, als er von John (Spitzname Goog) und Jenny Denton gebaut wurde. Die Dentons lebten an der Lone Oak Station am Anfang von Goog’s Track am südlichen Ende. Es war ein abenteuerlicher Wegbau ohne staatliche Unterstützung.

Der Money Tree. Er sollte dem verunglückten „Dinger“ immer die Möglichkeit geben im Pub ein Bier zu trinken.

Nun ist es nicht mehr weit bis Ceduna und bald verwandelt sich der Track in eine gute Station Piste.

In Ceduna treffen wir auf die Küste. Von hier geht es nun nach Westen. Es warten die Nullarbor Plains. Die Nullarbor-Ebene (engl.: Nullarbor Plain), auch als Nullarbor-Wüste bezeichnet (von lat. nulla arbor‚ kein Baum‘), ist eine flache, weit ausgedehnte Karst­wüste im südlichen Australien direkt an der Großen Australischen Bucht. Sie ist mit rund 200.000 Quadratkilometern das größte Stück Kalkstein der Welt. Sie misst über 1.200 km in Ost-West-Richtung.

Nach einer Übernachtung hinter einem Busch etwas von der Strasse entfernt erreichen wir am nächsten Tag die „Head Of The Bight“ (Dem Kopf der Bucht).

Der HEAD OF BIGHT ist einer der bedeutendsten Orte für eine unvergleichliche Gelegenheit, die große Anzahl von Südkapern Wale zu sehen, welche sich „en masse“ hier versammeln um in einer halbgeschützten Umgebung zu gebären. Die Wale kommen nach und nach Anfang Juni ins Kinderzimmergewässer der Bucht. Anfang Oktober setzen die Wale dann langsam ihre lange Migrationsreise fort.

Zum Übernachten gibt es einen Parkplatz an der Einfahrt zum Visitor Center, wo wir im Windschatten des Häuschens aufstellten. Die Wale so nahe an der Küste beobachten zu können ist einmalig und wir entschliessen uns eine weitere Nacht hier zu verbringen.

Um der Weiterfahrt durch diese eintönige Ebene etwas Abwechslung zu geben packen wir unsere Golfschläger aus der Dachbox und spielen den längsten Golfplatz der Welt.

In langen Abständen finden sich Roadhouses, manche mit skurrilen Sammlungen.

Somit ist unsere Reise durch das „Red Center“ zu Ende und wir sind wieder in Western Australia, wo unser Abenteuer in Down Under vor 19 Monaten begonnen hat.

Nach 4 Tagen erreichen wir die Stadt Norseman, den Endpunkt der Nullarbor Plains.

Leider hat das Wetter gedreht und es regnet heftig. Wir beschliessen weiter nach Norden in das Goldgräbergebiert Kalgoorlie zu fahren.

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