26. August 2018
Unsere Route führt uns weiter über den Robinson River, Nicholson River in den Lawn-Hill Nationalpark. Unterwegs passieren wir das Hell’s-Gate-Roadhouse.
Der Lawn-Hill – Boodjamulla National Park. Das smaragdgrüne Wasser und die üppige Vegetation der Lawn Hill Gorge bilden eine wunderschöne Oase im Hinterland, die reichhaltige Tierwelt anzieht und außergewöhnliche Ausblicke, Spaziergänge, Kanufahren und kulturelle Sehenswürdigkeiten bietet.
Da der Campingplatz an der Lawn Hill Gorge ausgebucht ist, müssen wir auf ein etwas entlegenen Camp südlich ausweichen. Gegen Abend machen wir uns auf dorthin.
Wir fahren südlich weiter und übernachten am in der Nähe von Gregory Downs am Fluss. Der Wild-Camp ist voll mit Caravans, aber wir können noch einen kleinen Platz finden. Unsere Nachbarn erweisen sich als Glücksfall. Sie sind aus Brisbane und bei einem Gespräch bieten sie uns an unser Auto bei ihrem Haus unterzustellen, denn wir wollen für 4 Monaten in die Heimat. Welch ein Glücksfall!
Weiter geht es nach Normaton, an den Golf von Carpentaria.
Auf Grund des Reifenschadens entscheiden wir uns auf der Asphaltstrasse in Richtung Cairns zu fahren. Wir müssen in Cairns den Reifen ersetzen. Am Weg machen wir einen Abstecher in den Undara-National-Park. Der Undara-Volcanic-Nationalpark ist ein Nationalpark mit einer Flächen von 658 Quadratkilometer. Der Name Undara stammt von den Aborigines und bedeutet „langer Weg“. In diesem Park befindet sich neben der längsten Lavaröhre von 100 Kilometer der längste Lavafluss mit 160 Kilometern Länge.
Am nächsten Tag machen wir noch eine Wanderung auf einen der Vulcane und finden eine Fantastische Rundsicht vom Kraterrand aus.
In Richtung Cairns kommen wir bald in die Atherton Tabellands. Die Landschaft ändert sich schlagartig und wir sehen seit langem grüne Wiesen und sanfte Hügel.
Nun gilt es einen neuen Reifen aufzutreiben, was uns auch gelingt. Leider sind die Preise hier viel höher. Aber wir wollen zum Cape York und da sind gute Reifen wichtig. Wir beeilen uns weiterzukommen, da wir nochmals nach Cairns auf unserem Rückweg vom Cape York kommen.
In Kuranda einem Touristenort nördlich machen wir nochmals halt. Der Tierpark ist sehenswert, ansonsten sehr touristisch.
Weiter geht es gegen Norden. Um nicht direkt auf dem High Way zu fahren beschliessen wir einen Abstecher in die Palmer Goldfields zu machen. Im 19. Jahrhundert fand am Oberlauf des Palmer River ein Goldrausch statt, der 1872 begann. Inzwischen wurde das meiste alluviale Gold aufgesammelt, aber es gibt auch heute noch einige tiefere Bergwerke in der Gegend. Die wichtigste Siedlung in den Goldfeldern war Maytown.
Nach einer Übernachtung am Maytown Camp studierten wir die Karte für die Rückfahrt. Eine Piste 40 km war eingezeichnet nach Laura wo wir hinwollten.
Was wir nicht wissen, ist dass es sich um die „Old-Coach-Road“ handelt – einer der härtesten Offroadstrecken Australiens.
Die „Old-Coach-Road“ war die Versorgungsstrecke für die Palmer Goldfields, wo die Waren vom Hafen Cooktown her transportiert wurden. Die Gesellschaft Cobbs & Co richtete 1880 einen Liniendienst mit Kutschen ein.
Da wir kein Internet zur Verfügung haben, war ein Nachforschen nicht möglich.
Aber da wir schon mal da sind, wollen wir es versuchen.
Es dauerte auch nicht lange und uns ereilte das erste Missgeschick. Unser neuer Reifen von Cairns gab den Geist auf.
Als wir Jowalbinna erreichen ist es geschafft. Für die 35 km brauchten wir 8 Stunden – von wegen kürzere Strecke. Nun geht eine relativ gute Piste durch flaches Gelände nach Laura.
In Laura versuchen wir den kaputten Reifen zu ersetzen. Wir bekommen jedoch nur einen Chinesischen Reifen unsere sind nicht erhältlich. In der Nähe von Laura übernachten wir an der „Bridge-to –nowhere“ . Hier sollte eine Eisenbahn zu den Palmer Goldfields gebaut werden. Die Brückenpfeiler wurden gebaut, da war der Goldrush vorbei und der Bau abgeblasen.
Südlich von Laura ist das Quinkan Country berühmt für seine Felskunst und enthält eine große und dramatische Sammlung prähistorischer Felsmalereien. Diese Galerien wurden als mindestens 15.000 bis 30.000 Jahre alt identifiziert.
Nun geht die Fahrt in Richtung Cape York auf der Peninsula Developmental Road.
So gelangen wir auf die Höhe der Moreton Telegraph Station.
Kurz davor haben wir ein komisches Geräusch an der Vorderachse festgestellt. Wir versuchen das scharrende Geräusch zu lokalisieren und stellen bald fest dass es weg ist wenn wir die Hubs an der Vorderachse abschalten. Somit ist die Vermutung dass das Vorderachse Differenzial was abbekommen hat – gerade jetzt, weit weg von einer Werkstatt und vor dem Old-Telegraph-Track – ohne Allrad. Wir überlegen ziemlich deprimiert umzukehren – so nah dran.
Letztlich haben wir nur noch ein paar km zur Bramwell-Station einer Cattle Station und Roadhouse. Wir beschliessen dort hinzufahren und ein gutes BBQ zu geniessen – umkehren können wir auch morgen noch.
Als wir eintreffen empfängt uns Ken Godfrey, der Tourismus Manager der Station, ganz herzlich. Wir fragen zaghaft nach einer Möglichkeit unser Auto zu untersuchen. Ohh, ja wir sollen vor der Einfahrt mal fragen – tun wir auch sofort. Die Auskunft, ja nach 18:00 nochmals kommen. Auf dem Gelände der Station befindet sich ein Stützpunkt des Roadservice und die haben jede Menge an Landcruisern.
Wir sind pünktlich zur Stelle und der Mechaniker übernimmt unser Auto – wir sollen in ca. 2 Stunden nochmals kommen. Zurück am Roadhouse lassen wir uns das BBQ schmecken – hervorragend und reichhaltig. Danach sitzen wir etwas deprimiert am Tisch und Ken ist das offensichtlich aufgefallen. Er offeriert uns eine Flasche Rotwein auf Kosten des Hauses. Darin ertränken wir unseren Kummer über das kaputte Auto.
Nach 2 Stunden sehe ich mal in die Werkstatt was los ist. Mhhh, keine Achse raus (ich hatte auf das Vorderachsdiffernzial getippt), das Auto nicht aufgebockt. Beim Näherkommen sehe ich dass der Mechaniker auf der Werkbank an der Kardanwelle werkelt. Ich frage was los ist. Ein Kreuzgelenk am Kardan ist hinüber, er hätte schon beide gewechselt an der vorderen Kardanwelle. Whoooo, gute Nachricht – Das Differential ist ok. Noch eine halbe Stunde und das Auto ist wieder fertig. Die Freude ist unbeschreiblich – Cape York wir kommen !!
Wir schlafen wie Engel – die Flasche Rotwein und die paar Bier haben da wohl auch geholfen. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Ken, dem Manager und Geoff dem Musiker Bagman und versprechen uns bei unserer Rückkehr in Brisbane zu melden.
Wir beobachten ein paar Autos vor uns und entscheiden uns für den sg. Chicken-Track, einer etwas leichteren Variant. Für uns gilt es das Auto ohne defekt drüber zu bringen – hier hört alle andere Offroad Challange auf. Die Australier sehen das anders, davon zeugen allerlei Autoteile entlang der Strecke.
Es folgen etliche Creek-crossings, zum Glück sind viele jetzt trocken oder führen nur wenig Wasser..
Am Abend erreichen wir den berüchtigten Gun-Shot.
Am Morgen suchen wir nach einer ungefährlicheren Variante.
Wir haben einen Übergang gefunden der machbar ist.
Wir gönnen uns 2 Nächte Erholung am Camp von Elliot Falls und geniessen das Schwimmen in so toller Umgebung.
Nun steht uns nur mehr eine Flussüberquerung bevor. Der Nolan’s Brook – die tiefste Wasserdurchfahrt am Old-Telegraph-Track.
Als wir dort ankommen sind schon ca. 10 Autos am warten. Das erspart uns die beste Durchfahrtsvariante zu erkunden. Wir beobachten einen nach dem anderen und finden so die für uns beste Linie durch den Fluss.
Da keiner von uns Lust hat hinüberzuschwimmen um zu filmen, hier ein Auto das unsere Linie fährt.
Das ist der letzte heikle Flussübergang, jedoch die Reise zum nördlichsten Punkt Australiens ist noch nicht zu Ende.
Das Überqueren des Jardinriver ist mittlerweile verboten. Offiziell wegen zu vielen Unfällen nicht zuletzt mit Krokodilen. Durch die erzwungene Benutzung der Fähre sind auch die Einnahmen enorm gestiegen. Ein Brückenbau ist zu teuer.
Da wir mit vielen Mühen hierher gelangt sind wollen wir auch ein paar Tage bleiben. Dazu bietet sich ein Ausflug nach Somerset an. Hier ist der erste Siedlungspunkt der Weissen am Cape York.
Um nicht auf der gleichen Strasse zurück zu müssen entscheiden wir uns für die Narau Beach Road.
Nun geht es wieder zurück südwärts vom Cape York. Da die Hauptroute sehr eintönig zu fahren ist suchen wir uns für den Rückweg eine Alternative. Wir entscheiden uns beim Musgrave Roadhouse in Richtung Cape Melville abzubiegen.
Die Piste ändert sich aber bald und wir finden uns in ziemlich schwierigem Gelände wieder.
Wir sind froh als wir bei der ehemaligen Starcke Station wieder auf eine gute Piste stossen. Direkt an der Küste finden wir einen Campground zum übernachten.
Nun geht es wieder auf Asphalt Strassen in Richtung Cooktown. Der nördlichsten Stadt an der australischen Ostküste.
Von Cooktown aus wollen wir der Küste nach fahren. Das nächste Ziel ist die Aborigines Gemeinde Wujal-Wujal.
Wir finden einen schönen Campingplatz in der Nähe und haben uns mit Anna & Heiner verabredet, mit denen wir uns bereits einmal in Western Australien getroffen haben.
Unsere Route führt weiter über den Bloomfield Track. Der Bloomfield Track, der auch als Coast Road oder offiziell als Cape Tribulation-Bloomfield Road bekannt ist, ist eine umstrittene Straße mit Allradantrieb in Far North Queensland, Australien. Der Bau der Straße durch unberührte Wildnis war Anfang der 1980er Jahre Anlass für Proteste und Blockaden.
Die Fahrt war entspannt, da die meisten Bäche nur wenig Wasser führten. Die grossen Steigungen sind meist betoniert.
Bald darauf erreichen wir Cape Tribulation. Cape Tribulation ist eine Landzunge an der Ostküste Australiens. Sie befindet sich ca. 45 km nördlich von Port Douglas in Queensland. Dort stoßen Regenwald und Great Barrier Reef unmittelbar aufeinander.
Der Name leitet sich von der Tatsache ab, dass James Cook auf seiner ersten Südseereise (1768–1771) dort mit seinem Schiff auf Grund lief und beinahe verloren gegangen wäre. Erst nach einmonatigen Reparaturarbeiten konnte er seine Reise fortsetzen. Leider spielte das Wetter nicht so mit. Es ist regnerische und die Nebel hängen tief. Das veranlasst uns zur Weiterfahrt in Richtung Port Douglas.
Wir passieren den Daintree National Park. Als Bestandteil des 450 Kilometer langen Küstenabschnittes Wet Tropics of Queensland zwischen Townsville und Cooktown zählt der Park seit 1988 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Mehr als 75 Prozent des 1200 km² großen Gebietes bestehen aus tropischem Regenwald und gelten als außergewöhnliches Beispiel ökologischer Evolution und biologischer Diversität. Durch das schlechte Wetter haben wir keine grosse Lust auf Regenwald und fahren weiter.
Bald darauf erreichen wir den Ort Port Douglas. Bekannt ist der Ort vor allem für seine Strandhotels und als Ausgangsort für Ausflüge zum Great Barrier Reef, dem größten Riffsystem der Erde, und in den Daintree-Nationalpark, der sich durch artenreiche Regenwälder auszeichnet. An der Macrossan Street wechseln sich Boutiquen und Restaurants ab. Südlich der Stadt erstreckt sich der beliebte Four Mile Beach.
Wir fahren weiter in Richtung Brisbane der Küste entlang und entdecken wunderschöne Strände.
Über die Facebookgruppe „Troopcarriers of Australia“ erkundigten wir uns nach einem guten Mechaniker, da wir unseren Dagi überholen lassen wollten. Wir gelangten zu Kelee O´Meara, welche sofort sachkundig unser Auto inspizierte aber leider selbst keine Werkstätte hatte. Die riet uns das Fahrwerk zu tauschen, da unseres schon sehr mitgenommen aussah. Freundlicherweise vereinbarte sie uns einen Termin bei ARB in Brisbane. Danke Kelee !!!!
Wir konnten kostenlos am Gelände des Golfclubs campieren – leider haben uns die Sandfliegen überfallen.
01. Oktober 2019
Wir erreichen Brisbane und haben noch ein paar Tage Zeit unseren Landcruiser zu reinigen, aufzuräumen und den Service zu machen.
Am 8. Oktober haben wir einen Flug in die Heimat gebucht und freuen uns schon darauf 4 Monate in der Heimat zu verbringen.
Doch bis dahin wartet noch viel Arbeit auf uns.