14. Dezember 2016
Die Einreise nach Kambodscha erwies sich als problemlos. Wir hatten im Vorfeld von verschiedenen Problemen anderer Reisender gehört und waren erstaunt wie zügig und schnell wir durch waren. Carnet de Passage au Douane (Zollpapier füs Auto) abgestempelt, obwohl das Land nicht zu den Carnet Ländern zählt – aber wen kümmert’s – da waren wir drin.
Unser Highlight für Kambodscha war, dass unsere Kinder Claudia und Ennio uns für Weihnachten und Neujahr besuchen kommen. Dazu haben wir in Sihanouville ein Haus für 2 Wochen gemietet, sodass alle Platz haben. Doch zuerst gehts in Richtung Phnom Phen.
15. Dezember 2016
Neben unserem Nachtlager bauten Einheimische ihre traditionellen Hütten und es war interessant zuzusehen.
Wir genehmigten uns einen gemütlichen Morgen und fuhren erst spät los. Auf unserer Strecke entlang des Mekong entdeckten wir das Treiben der Kambodschaner und auch ein schönes buddistisches Kloster.
16. Dezember 2016
Weiter gehts dem Mekong entlang. Wir fahren direkt am Fluss eine kleine Piste durch abgelegene Dörfer.
An einen ruhigen Mittag war nicht zu denken. Die Kinder waren zu aufdringlich, sodass wir weiterfuhren.
Wir erreichen das Wat Hanchy über dem Mekong. Viele Stufen sind bis zum Kloster Wat Hanchey hochzujapsen. Im Zentrum der Anlage liegt der Tempel Wat Hanchey, ein Bauwerk aus der Zeit vor dem Aufstieg Angkors zur größten Stadt der Welt. Dass er die Zerstörungswut des Pol-Pot-Regimes überdauert hat, erklärt sich aus seiner strategisch günstigen Lage: weit öffnet sich der Blick von hier über den Mekong.
Da es uns, aufgrund der mangelden Sprachkenntnisse, nicht gelingt den Mönchen unseren Übernachtungswunsch zu kommunizieren, entschliessen wir und doch noch bis Kampong Cham weiterzufahren.
Dort quartieren wir uns im Hotel Mekong ein. Zimmer ohne Air-Condition 8$ mit 15$ – das geht.
17.-18. Dezember 2016
Wir bleiben hier 2 Nächte und sehen uns die Stadt an. Besonders am Abend ist es Mekongufer sehr eindrücklich, zumal die ganze Brücke beleuchtet ist. Die heute drittgrößte Stadt des Landes besticht durch ihr romantisches Flair, welches sie den alten, vom Zahn der Zeit gezeichneten Kolonialbauten der Franzosen verdankt.
Natürlich erstrahlen die meisten davon nicht mehr, wie es vor dem Vietnam- und anschließenden Bürgerkrieg der Fall war und eine Patina von Straßenstaub und Dschungelfeuchtigkeit hat sich an ihnen festgesetzt, aber das macht die tropische Romantik ja eben aus. Dazu liegt die Stadt malerisch am Mekong, dem legendären Fluss Asiens, der sich bräunlich rot an ihr vorbeischiebt.
Banteay Prei Nokor ist eine große Stadt im Osten von Kambodscha, die aus der Zeit vor der Bildung des Reiches von Angkor stammt, also etwa Ende des 8. Jahrhunderts. Die Stadt ist deshalb bedeutungsvoll, weil sie als Hauptstadt von König Jayavarman II. (etwa 770 bis 834) angesehen wird, bevor er nach seiner Odyssee in den Nordwesten Südostasiens Angkor gründete.
Banteay Prei Nokor liegt am Rand der am Mekong gelegenen Stadt Kampong Cham. Die Stadt ist auf einer Fläche von 2,5 km² eingeschlossen von einem irdenen Wall und einem außen gelegenen Graben.
Der russische Archäologe Victor Goloubev nahm 1936 einige Luftbilder der Gegend auf, die den Tempel, den Graben und das Ufer klar zeigen. Goloubev bemerkte auch fünf weitere Reservoirs, die auf einer Achse liegen und sich alle außerhalb des Grabens befinden. Im Zentrum befinden sich die Schreine Preah Theat Thom und Preah Theat Toch. (Wikipedia)
Auf dem Geländer des Klosters betreibt BSDA (Buddhism for Social Development Action) ein Kindertheater in dem traditionelle Tänze besonders der Apsaratanz gelehrt wird. Diese NGO wird auch erheblich von der Schweiz aus (EcoSolitar) unterstützt. Eine Organisation die sehr sinnvolle Arbeit direkt vor Ort betreibt.
18. Dezember 2016
Nach 2 geruhsamen Tagen in Kampong Cham nehmen wir die restliche Strecke nach Phnom Penh unter die Räder. Unterwegs haben wir schon ein Appartement zu erschwinglichen Preis gemietet.
Wieder nehmen wir nicht den High-way sondern eine Strecke durch die Dörfer direkt am Mekong.
19. – 22. Dezember 2016 – Phnom Penh
Heute können wir Ennio vom Flughafen abholen. Er besucht uns nachdem wir 8 Monate unterwegs sind. Wir freuen uns sehr.
Den Tag benutzen wir um zusammen etwas von Phnom Penh zu sehen.
Wat Phnom ist der wohl bekannteste Stupa von Phnom Penh. Errichtet auf einem 27 Meter hohen künstlichen Hügel mit 300 Meter Durchmesser ist es das höchstgelegene religiöse Bauwerk der Stadt. Das Heiligtum ist über Treppen und Rampen zugänglich.
Die nächsten Tage nahmen wir es gemütlich uns erkundeten die Stadt zu dritt.
Aber Kambodscha besteht nicht nur aus alter Kultur und schönen Palästen und Klöstern – Kambodscha und die Roten Khmer – ein Kapitel des Grauens!
Tuol-Sleng-Genozid-Museum
Besonders berüchtigt wurde das Folterzentrum S-21 in einer alten Schule von Pnom Penh. Mindestens 15.000 Menschen wurden hier bei meist unsinnigen Verhören gefoltert, wahrscheinlich sogar noch mehr, oft bis zum Tode. Wer nach dem Martyrium im Sterben lag und nichts mehr aussagen konnte, den erschlug die Schergen außerhalb der Stadt. In den 1364 Tagen von Pol Pots Herrschaft starben jeden Tag über 1400 Menschen.
„Killing Fields“
Die Opfer waren enorm: Auf den „Killing Fields“ der kambodschanischen Landschaft geschah ein Genozid am eigenen Volk, wie es ihn noch niemals zuvor gegeben hatte. Ungefähr jeder vierte Kambodschaner starb; gesichert sind 1,67 Millionen Opfer, wahrscheinlich zwei Millionen, doch möglicherweise waren es auch drei.
1996 habe sich Ieng Sary ergeben, der Außenminister Pol Pots und dritter Mann in der Hierarchie der Roten Khmer. Ministerpräsident Hun Sen habe ihn begnadigt, „weil Hun Sen Frieden will. Er zieht den Frieden der Gerechtigkeit vor.
Für viele ist es allerdings schwer zu verstehen, dass die Justiz nur beschränkte Möglichkeiten hat und lediglich die führenden Köpfe zur Verantwortung gezogen werden. Tausende Täter können unbehelligt weiterleben. „Ich kenne den Mann, der meine Eltern umgebracht hat, aber ich kann nichts tun, weil nur die Anführer vor Gericht gestellt werden“, erzählt Yin Nimola, die Leiterin einer Frauenorganisation, resigniert. Die Urteile des Tribunals werden die Aufarbeitung nicht beenden. So z.B. ist war der Machthaber Hun Seng ein prominentes Mitglied der Roten Khmer und in etlichen Provinzen sitzen ehemalige Rote Khmer als Machthaber.